Elysium (2023)

Wir betreten ein Hotelzimmer. Im abgedunkelten Schlafraum flimmert in der Ecke ein Röhrenfernseher. Auf dem Bett liegen vier Artefakte – rechteckige Objekte – in Objektrahmen eingegossene Assemblagen, die ein Gemisch sind aus Zement, PU-Schaum, Schurwolle, Patientenakten, Abmahnungen und Dreck. Darauf stehend ein okkult anmutendes Holzobjekt, das aus Ästen zusammengeschraubt ist und in seiner Form an ein Tipi erinnert. Uns fällt nur ein Wort dafür ein – Beschwörungstipi. Der Raum ist bedrückend, wir können uns nicht frei bewegen, wir sind ausgeliefert. Die Tür zum Badezimmer ist einen Spalt weit geöffnet. Warmes, rotes Licht scheint unter der Tür heraus. Wir hören nur Vogelgezwitscher, ein Bach rauscht. Wir können die Tür zwar öffnen, aber der Raum bietet kaum genug Platz, um hineinzugehen. Dabei wollen wir unbedingt rein. Denn wir wissen jetzt schon: Es ist besser als der Ort, an dem wir uns jetzt befinden.

 

Elysium – ein Ort ewiger Glückseligkeit. Viele Versprechen, viele Hoffnungen. Eine Installation in zwei Zimmern. Eine Ausstellung über das Scheitern, über das Gefangensein in einer Welt, die den Einzelnen schon lange aufgegeben hat – eine Ode an die Nichtrettung.